Eine einfache Alternative, welche Treuhänder ihren Kunden in Beratungssituationen als Option empfehlen können, ist hingegen der Pfandkredit. Er ist nicht nur geeignet, um einen drohenden Konkurs abzuwenden, sondern auch, um andere Liquiditätsengpässe zu überwinden, etwa wenn flüssige Mittel für ein kurzfristiges Geschäft oder eine interessante Investition fehlen. Gegen Hinterlegung einer Sicherheit kann in sehr kurzer Zeit Ware gegen Geld eingelöst werden. Die Pfandleihkasse oder der private Pfandleiher prüfen dabei den Wertgegenstand auf Verkaufbarkeit sowie allfällige Belege und legen aufgrund dessen die Höhe des Darlehens fest. Im Fall des grössten Pfandleihers der Schweiz, der Pfandleihkasse der Zürcher Kantonalbank (ZKB), beläuft sich dieser auf ungefähr 10 bis 20 Prozent des Werts, wobei am häufigsten Schweizer Uhren oder Goldschmuck und auch Goldbarren verpfändet werden – hier kommt der Goldwert pro Gramm zur Verrechnung, aktuell 8 Franken pro Gramm Gold (18 Karat). Bei der Pfandleihkasse der ZKB beträgt die durchschnittliche Höhe des Pfandkredits ca. 1000 Franken, es können aber in Einzelfällen durchaus auch mehrere Zehntausend sein. Die ZKB bedient allerdings nur Privatkunden. Weitere staatliche oder im Auftrag des Staats arbeitende Pfandhäuser in der Schweiz gibt es in Genf und in Lugano. Private Anbieter hingegen kommen aufgrund der geringen Wirtschaftlichkeit selten auf den Plan, aber es gibt beispielsweise seit Kurzem ein privates Pfandhaus in Lausanne, und seit zehn Jahren das auf alle Fahrzeugarten spezialisierte Auto-Pfandhaus.ch in der deutschen Exklave Büsingen, welches Fahrzeuge zu 40 bis 60 Prozent ihres Marktwerts beleiht, auch von Firmen (siehe auch Tabelle mit durchschnittlicher Pfandkredithöhe je Marke). Interessant: Im Herbst und Winter werden deutlich mehr Sommerfahrzeuge verpfändet. Bereits im September verdoppelt sich das Verhältnis zu den Alltagsfahrzeugen gegenüber dem Tiefststand im April.