Porträt Markus Metzger

Beim Blick auf Ihre reichhaltige Autorentätigkeit tritt die MWST klar als Schwerpunkt hervor. Ist diese Materie nicht ein bisschen gar trocken?
Überhaupt nicht! Es handelt sich bei der MWST um eine spannende Steuer, die sich sehr stark von der Denkweise der direkten Steuern unterscheidet und die meisten Unternehmungen irgendwie betrifft. Und wenn dann noch ausländische Anknüpfungspunkte dazu kommen, verliert die MWST ihre vermeintliche Trockenheit gänzlich. Es gibt im Steuerrecht zahlreiche Themenfelder, in denen man sich als Steuerexperte auch ein bisschen verlieren kann. Daher habe ich mich – trotz Abschluss als eidg. dipl. Steuerexperte – dazu entschieden, ausschliesslich nationale und weltweite MWST-Themen zu beraten. Damit entgehen mir zwar andere, ebenfalls spannende Themen in der Steuerwelt, ich erreiche im Gegenzug aber eine sehr hohe Professionalität im MWST-Bereich. Unsere Beratungsunternehmung, die Tax Team AG, berät alle inländischen und ausländischen Personen, die Unterstützung im Steuerbereich suchen. Den MWST-Teil übernehme ich jeweils. Dazu gehören auch Steuervertretungsmandate im internationalen Bereich oder im Verfahrensrecht bei Einsprachen und Beschwerden vor Gericht.

Aber Ihre berufliche Laufbahn haben Sie eigentlich als Ökonom begonnen.
Vor meinem Studium als Betriebsökonom hatte ich bereits einen Beruf erlernt und auch 11 Jahre in verschiedenen Funktionen ausgeübt. Da sich dieser Beruf und auch mein Arbeitgeber in einem starken Strukturwandel befanden, habe ich nach reiflicher Überlegung ein Vollzeitstudium zum dipl. Betriebsökonom FH absolviert. Daneben habe ich in Teilzeit weitergearbeitet und bin auf diesem Weg in die Zahlenwelt hineingewachsen. Beim Studienabschluss wurde mir klar, dass ich aufgrund meines «fortgeschrittenen» Alters in einen Bereich einsteigen sollte, den die meisten Absolventen nicht so toll finden. Da hat sich die Steuerberatung angeboten und es ist mir gelungen, mit der BDO AG (damals noch Visura Treuhand AG) einen Arbeitgeber zu finden, der meine vorgängige Berufserfahrung ausserhalb der Beratungstätigkeit ebenfalls als Pluspunkt wertete.

Und wann hat die Fokussierung auf die MWST begonnen?
Am ersten Arbeitstag! Ich wurde ich mit den Worten begrüsst: «Bei uns macht noch niemand MWST-Beratungen. Und übrigens möchte es auch niemand machen. Daher hat die Geschäftsleitung entschieden, dass ich diesen Bereich aufzubauen habe.» Eine klare Ansage. Für mich passte das. Jedenfalls habe ich in den nachfolgenden 13 Jahren die neue Niederlassung in Zug auf- und ausgebaut sowie das MWST-Kompetenzzentrum der BDO Schweiz geleitet.

Was hat Sie gereizt, nach diesen 13 Jahren mit Branko Balaban zusammen die eigene Firma zu gründen?
Nachdem meine jahrelange Aufbauarbeit bei der BDO beendet war, wollte ich wieder vermehrt Facharbeit und nicht mehr Führungsarbeit leisten. Branko Balaban hatte sich fast gleichzeitig ebenfalls entschieden, BDO AG zu verlassen. Im Gespräch über unsere Zukunftspläne entstand die Idee der Tax Team AG. Unterdessen sind wir drei Partner und haben uns bewusst dafür entschieden, diese überschaubare Grösse der Tax Team AG zu bewahren. Alle drei haben wir jahrelang Führungsarbeit geleistet und wollten wieder hochqualifizierte Facharbeit leisten. Zudem sind wir als kleine hochspezialisierte und qualifizierte Steuerberatungsunternehmung eine gute Alternative zu den grossen Playern auf dem Markt.

Wo finden Sie Ihren Ausgleich zur Arbeit?
Viele Jahre lang habe ich ferne und abgelegene Regionen dieser Erde besucht und bestaunt. Mit den aktuellen Herausforderungen unserer Zeit habe ich dies markant reduziert. Einen Ausgleich zu meiner üblichen Arbeit finde ich nun schon seit einigen Jahren in freiwilligen und unbezahlten Einsätzen an Sport-, Kultur- und sonstigen Anlässen sowie in einem Stiftungsrat eines Hilfswerks für benachteiligte Kinder. Zudem arbeite ich an meinem eigenen sportlichen Traum: Irgendwann möchte ich in der Lage sein, einen IRONMAN-Triathlon über die Volldistanz zu absolvieren.