Porträt Daniela Salkim

War für Sie immer klar, dass Sie beruflich in die Welt der Zahlen und der Unternehmen eintauchen wollten?
Die Welt der Zahlen hat mich schon als Kind fasziniert. Mathe gehörte zu meinen Lieblingsfächern. Dass ich mal in der Wirtschaftsprüfung arbeiten würde, hätte ich allerdings nicht gedacht. Damals war mein Berufswunsch Pilotin. Ich liebte immer schon fremde Länder und Kulturen. Später, während meines Wirtschaftsstudiums an der Hochschule für Wirtschaft Zürich, habe ich für eine grosse Anlagestiftung gearbeitet. Mir hat die Arbeit gefallen, aber irgendwie fehlte mir die Abwechslung. Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung kam ich mit einer befreundeten Revisorin ins Gespräch. Was sie von ihrem Beruf erzählte interessierte mich sehr und ich wollte mehr darüber erfahren. So fädelte meine Bekannte ein Vorstellungsgespräch bei der BDO AG in Zürich ein. Kurz darauf durfte ich meinen Arbeitsvertrag als Assistentin der Wirtschaftsprüfung unterschreiben. So fing alles an …

Was hat Sie auf Ihrem beruflichen Weg besonders stark geprägt?
In meinem Leben gab es diverse Schlüsselerlebnisse und vor allem Personen, welche mich geprägt haben. Meistens waren es Menschen, die meine zielstrebige Art akzeptierten und förderten. Sie zeigten mir keine Grenzen auf, sondern öffneten mir Wege, damit ich mich weiterentwickeln konnte. Dadurch habe ich meinem Job meine ganze Energie gewidmet.

Wo liegt für Sie der Reiz, in einem überschaubaren Beratungsunternehmen tätig zu sein?
Ich habe die ersten Jahre meiner Tätigkeit als Wirtschaftsprüferin bei zwei der Big 5 gearbeitet. Die Zeit war lehrreich und arbeitsintensiv. Nachdem ich Mutter wurde, merkte ich aber schnell, dass bei den grösseren Playern der Revisionsbranche meine Möglichkeiten aufgrund der internen Organisation und einiger Vorgesetzten künstlich begrenzt wurden. Also habe ich den Schritt in ein kleineres Revisionsunternehmen gewagt. Die Möglichkeiten und Chancen, die ich in dieser Zeit erhalten habe, hätte ich bei den Big 5 mit grosser Wahrscheinlichkeit bei reduziertem Arbeitspensum nie erhalten.

Sie sind auch als Mitglied des SIFER aktiv. Was passiert da?
Das Institut für die Eingeschränkte Revision (SIFER) hat es sich zum Ziel gesetzt, die KMU-Revisionsunternehmen im Bereich Rechnungslegung- und Revisionsrecht zu unterstützen. Wir arbeiten nicht nur F & A- sowie Arbeitsunterlagen aus, sondern organisieren regelmässig praxisorientierte Weiterbildungen. Das Institut setzt sich aus engagierten Fachleuten (Wirtschaftsprüfern und Rechtsanwälten) zusammen, die über ein breites Netzwerk und jahrelange Berufserfahrung verfügen. Wir haben einen guten Zugang zum eidgenössischen Parlament und behandeln politische Vorstösse aller Art. Ziel ist es, dass die KMU-Revisionsgesellschaften mit dem SIFER einen Partner haben, der ihre Interessen in der Revisionsbranche vertritt und dafür einsteht, dass die Regeln für Treuhänder und Wirtschaftsprüfer einfach und verständlich bleiben. Bei fachlichen Unsicherheiten dürfen sich TREUHAND|SUISSE-Mitglieder auch direkt an das SIFER wenden. Wir bemühen uns, diese Fragen zeitnah zu beantworten.

Könnten Sie sich vorstellen, in einem anderen Land als der Schweiz zu leben?
Bevor ich in die Schweiz zog, hatte ich bereits in Argentinien (meinem Heimatland) und in Deutschland gelebt. Ich ging in beiden Ländern zur Schule. Studiert habe ich dann in der Schweiz. Meine beruflichen Erfahrungen wiederum habe ich hauptsächlich in Deutschland und in der Schweiz gesammelt. Im Grunde gibt es viele Orte auf dieser Welt, an denen ich gerne leben würde. Seit ich Kinder habe, bin ich aber am liebsten da, wo sie sind. Denn meine Familie ist mein wichtigster und liebster Ausgleich zum Arbeitsalltag. Ich habe eine sportliche und lustige Familie. Beides ist gesund – Sport und Lachen – und gibt mir Energie. Wenn noch Zeit bleibt, gehe ich ab und zu auch gerne ins Theater oder ins Museum.