Porträt Christian Beringer
12.8.2024
Als langjähriger Präsident der Redaktionskommission des TREX sieht sich Christian Beringer vor allem in der Rolle eines Moderators. Weil es ihm Spass macht, die Dinge zu gestalten und in Zusammenarbeit mit seinen Teammitgliedern umzusetzen, freut er sich, mit dem TREX ein nützliches Instrument für den Berufsalltag einer breiten Leserschaft zu schaffen. Auch in seinem eigenen Unternehmen schlägt er gerne Wege abseits der Trampelpfade ein, sucht fundierte Lösungen, die ihn überzeugen. Das ist herausfordernd, aber eben auch befriedigend.
Sie sind seit 2018 Präsident der TREX-Redaktionskommission. Wie kommen Sie damit klar, dass Sie die Verantwortung für die fachliche Qualität tragen?
Diese Verantwortung trage ich nicht alleine. Als Präsident repräsentiere ich den TREX, aber die Realität ist, dass wir in der Redaktionskommission als Team zusammenarbeiten und gemeinsam die Verantwortung tragen. In meiner Rolle als Präsident bin ich mehr ein Moderator.
Wie funktioniert die Zusammenarbeit in der Redaktionskommission?
Wir arbeiten in 6 periodischen Sitzungen an den 6 TREX-Ausgaben pro Jahr. Dabei haben wir keine spezifischen Zuständigkeiten oder definierte Ressorts. Jede und jeder im Team bringt Themenvorschläge ein. Alle Fachbeiträge werden in Französisch und Deutsch herausgegeben. Unsere welschen Kollegen sind naturgemäss bei den französischen Texten im Vorteil und leisten hier auch gute Arbeit in der Redaktion sowie bei der Übersetzung.
Der TREX deckt fachlich ein weites Feld ab. Wie gehen Sie vor, um Ihrer Leserschaft mit jeder Ausgabe einen stimmigen Mix zu bieten?
Wir alle stehen selber in der Beratungspraxis, sehen was unsere Klienten umtreibt und halten die Ohren offen. Das ist eine wichtige Inspirationsquelle, um für den TREX Themen zu definieren, die in der Luft liegen, die relevant und aktuell sind oder einer praxisnahen Auslegeordnung und Klärung bedürfen. Für die Redaktionssitzungen führen wir eine rollende Liste mit Fachbeiträgen, aus denen wir auswählen. Da fangen wir nicht bei null an, sondern unsere Chefredakteurin Andrea Vogel präsentiert uns jeweils eine ausgewogene Mischung, von der wir ausgehen.
Wo sehen Sie den praktischen Nutzen des TREX für die Leserinnen und Leser?
Die Ausgaben sind als gedrucktes Heft und als digitale Version erhältlich. Unsere Leserschaft nutzt beide Erscheinungsformen unterschiedlich. Das Heft wird als Lesestoff bevorzugt, während die Online-Version mit der Volltextsuche als Such- und Nachschlagefunktion als Archiv dient. Beides zusammen gibt eine starke Mischung, welche der Fachwelt im Berufsalltag als sehr nützliches Werkzeug dient.
Was gibt Ihnen Ihr Engagement für den TREX persönlich?
Es sind vor allem die persönlichen Kontakte, die ich schätze. Und auch die Möglichkeit, einen Beitrag zu leisten, um ein nützliches Instrument für den Berufsalltag unserer Leserschaft zu schaffen.
Im Redaktionsteam stehen wir alle selber in der Beratungspraxis, sehen was unsere Klienten umtreibt und halten die Ohren offen. Das ist bei der Themensuche eine wichtige Inspirationsquelle.
Sie haben nach der Matura Recht studiert. Was hat Sie dazu bewogen?
Die Rechtswissenschaft ist oft als trocken und langweilig verpönt. Ich sehe darin vielmehr die Möglichkeit eines Gestaltungsmittels für unser Leben. Vieles wird im Recht geregelt. Die Kenntnis des Gesetzes hilft uns, allgemein sinnvolle, im Einklang mit unseren rechtlichen Regeln stehende Strukturen zu kreieren. So organisiere und gestalte ich sehr gerne Nachfolgelösungen. Da kommt mir meine breite Ausbildung zugute. Sie versetzt mich in die Lage, breit abgestützte Lösungen vorzuschlagen und umzusetzen.
Sie sind aber auch dipl. Steuerexperte und dipl. Vermögensverwalter. Wie kam das?
Da kann ich an die vorangehende Frage anschliessen. Der Wunsch, breite und tief fundierte Rechtsfragen zu lösen, hat mich auf meinem Weg auch in die Fragen der Finanz- und Steuerwelt geführt. Ich wollte einfach mehr Wissen, um dann auch als Generalist und Spezialist gleichzeitig ein Verständnis zu haben.
Sie arbeiten als Inhaber und Geschäftsführer in einer überschaubaren Organisation. Was reizt sie an dieser Konstellation?
Ich kann Gestalter und Unternehmer zugleich sein. In Zusammenarbeit mit meinem Team können wir in einer eigenen Organisation selber entscheiden, wie die Struktur oder die Zusammenarbeit funktioniert. Dank unserem Informatikteam pflegen wir einen starken Fokus auf integrierte Geschäftsprozesse. Das beinhaltet auch, dass wir unsere eignen Informatikanwendungen für Buchhaltung, Liegenschafts- und Vermögensverwaltung und auch das ERP (Entreprise Ressources Planning)-System gestalten. Das ist herausfordernd und befriedigend zugleich.
Was ist Ihnen in der Beziehung mit Ihren Kunden besonders wichtig?
Ein Kunde muss zufrieden sein mit der erbrachten Dienstleistung. Ich freue mich, wenn ein Auftrag gut gelingt und uns der Kunde seine Wertschätzung entgegenbringt.
Sie sind ein vielbeschäftigter Mann. Wie finden Sie Ihren Ausgleich zum Arbeitsalltag? Wie schalten Sie ab?
Ich lese gerne Bücher über Geschichte und Politik. Auch Spazieren in der Natur hilft oder ein wenig Gitarre spielen.